Fake thoughts
Die Jury hat entschieden!
Die Gewinner*innen werden bald bekannt gegeben.
Die Jury hat entschieden!
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und
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[[deadline:2021-09-30 24:00:00]]
Wettbewerb im September 2021
Unser erstes Thema in zweifacher Ausführung! Ab sofort gibt es den lyrix-Wettbewerb für zwei Altersgruppen: 10 bis 14 und 15 bis 20 Jahre! Am Prinzip ändert sich nichts. Ihr könnt weiterhin jeden Monat einen Text zu einem bestimmten Thema einreichen und unsere Monatsjury wählt 6 Gewinner*innentexte aus allen Einsendungen aus. Hier seid ihr beim aktuellen Thema für die 15- bis 20-Jährigen! Es heißt “Fake thoughts” und ist inspiriert von einem Gedicht des Lyrikers Martin Piekar. Auch ein vermeintlich alter Fußball, der im Stadtmuseum Trier zu sehen ist, spielt eine Rolle. Wir freuen uns auf eure Gedichte!
Habt ihr in eurem Kopf schon mal eine Stimme gehört, die irgendwie eure eigene war, irgendwie aber auch nicht? Vergleichbar mit einem Computervirus, der euer System stört? Über dieses Thema schreibt der Lyriker Martin Piekar in seinem titellosen Gedicht, das ihr weiter unten lesen könnt. Stellvertretend für unser Monatsthema „Fake thoughts“ haben wir die Zeile „ich glaube, ich habe einen computervirus“ aus seinem Gedicht ausgewählt.
Stellt euch vor, ein Computervirus hat euer Gehirn befallen und greift in eure Gedanken ein. Was passiert, wenn man nicht sicher sein kann, ob man „fake thoughts – gefälschte Gedanken“ denkt? Wenn man nicht mehr weiß, ob im Kopf die eigene oder eine fremde Stimme spricht? Schickt uns ein Gedicht, in dem ein Computervirus eure Gedanken ordentlich durcheinanderwirbelt und Kopfschmerzen verursacht! Wir freuen uns auf eure Texte!
Neu bei lyrix: Ab sofort gibt es jeden Monat gleich zwei Monatsthemen, eins für 10- bis 14-Jährige und eins für 15 – 20-Jährige. Die Einsendungen werden separat bewertet und künftig präsentieren wir euch zu jedem Thema nicht mehr 6, sondern 12 Monatsgewinner*innen – 6 aus jeder Altersgruppe!
[ich trage grelle kopfschmerzen]
Martin Piekar
ich trage grelle kopfschmerzen, trage sie umher
& kann sie doch nicht finden, diese epizentren
müssen es sein, die mich immer wieder auslösen
heraus aus einem netzwerk in ein isolationsnetz
ich glaube, ich habe einen computervirus
entschuldigung, entschuldigung, ich habe sie nicht verstanden
ich trage diese kopfschmerzen wie einen bienenstock
ich weiß gar nicht, wo all dieser nektar herkommt
ich glaube, ich habe die k.i. von facebook gefunden, jene
die gelöscht wurde, weil sie eine geheimsprache
an facebook vorbei entwickelt hat; jetzt sitzt sie
hinter meinem stammhirn & produziert diesen
vitalen zweifel, ich kann sie immer wieder sagen hören
entschuldigung, entschuldigung, ich habe sie nicht verstanden
Weiterführende Informationen
Martin Piekar
1990 geboren, studierte in Frankfurt am Main Philosophie und Geschichte auf Lehramt. Seit über elf Jahren erhält er Preise und Stipendien, darunter den Lyrikpreis beim 20. open mike (2012), den Jurypreis des Irseer Pegasus (2018) und den Alfred-Gruber-Preis in Meran (2018).
Sein erster Gedichtband „Bastard Echo” erschien im Frühjahr 2014 beim Verlagshaus Berlin und liegt in zweiter Auflage vor. 2016 erschien gemeinsam mit Jan Kuhlbrodt „Überschreibungen” im Verlagshaus Berlin. 2018 folgte sein zweiter Gedichtband „AmokperVers”. Er arbeitet an seinem dritten Gedichtband „livestream & schizofrenia – ein spazier” sowie an seinem Romanprojekt „Vom Fällen eines Stammbaums”.