Unsere Gewinner*innen im August 2024

Wettbewerb im August 2024

Hoffnung

Linn Alles

2012

Drohende Schwärze, 
Die Macht nur will sie! 
Flackernde Kerze, 
Opfert das Vieh! 

Schatten bezwingen, 
Schatten verschlingen. 
Alles, 
Auch dich. 
Schatten gewinnen, 
Schatten erringen. 
Alles, 
Nur nicht das Licht. 

Ein Funken voll Hoffnung 
In dieser Welt, 
Ein Hauch nur von Wärme 
Schützt uns vor der Kält‘. 
 
Das Licht, es wird größer, 
Wächst hoch hinaus. 
Doch kann es uns retten? 
Besiegt es den Graus? 
 

Es kämpft für die Liebe, 
Für unser Glück, 
Und wenn du dran glaubst, 
Weicht das Grau bald zurück. 

Ein Lichtlein strahlt auf jedem Mund, 
die Lichtlein malen die Welt ganz bunt. 
So leuchtet die Erde voller Magie. 
Denkt alle daran, 

Dann verschwindet sie nie! 

Von pünktlichen Zügen und Monatsgewinnen

Julian Dittgen

2013

Sitze am 2000TeilePuzzle. 
Wo ist das letzte Teil? 
Kratze mich am Kopf…und ziehe das Teil daraus hervor! 
Zauberei? Nein. Zufall. 
Merke nun erst, dass mein Bus in 3 Minuten fährt. 
Doch an der Haltestelle: Bus in einer Minute! 
Und meine Puzzle-Vollendung laut Anzeige nur 2 Minuten her! 
Zauberei? Nein. Verstellte Uhr. 
Doch am Bahnsteig die größte Überraschung: Die Bahn ist pünktlich! 
Zauberei? Ja, wahrscheinlich! 
Checke im Zug meine Mails. Habe den Monatsgewinn bei lyrix geholt! 
Zauberei? Nein. Dieses Gedicht. 

Traumwelten

Paulina Miethke

2010

Nacht bricht heran 
Sanfte Schwingen, dass ich sie schon spüren kann 
So ungreifbar nah 
Ist sie plötzlich da 
Ich weiß nicht genau wie 
Doch das frage ich mich nie 
Ein letzter Zwinker 
Versunken ist alles  
Tief 

Abrakadabra  

Bin in einer Welt gelandet, schwer ist es mir, das Gemüt  
Eine Welt voller dunkler Vorhänge, ohne Spur von goldener Güt 
Dort ist ein See, uneinblickbar, voller Schwärze  
Magie im Reich der Niemande
So sticht es mir voll Schmerze, tief und tief ins Herze 
Leere 

Abrakadabra  

Hohe Riesen, lauter Fichten  
Ein Baumgewusel voll Geschichten  
Wispernd klingt es durch die Äste  
„Zauberwald“ „Wir leben“ flüsterts immer wieder 
Welch seltsam Ort 
Mit Schaudern geh ich fort 
Unbehagen 

Abrakadabra  

Glitzernd Tier leckt meine Hand  
Im Zuckerwatte-Einhorn-Land 
Funkelnd Horn stößt in mein Seite 
Raue Zunge leckt das Blut 
Blut?! 
Auf einmal schreckt es auf  
Vertrieben  
Ich bleib liegen 
Ein Bärenbrummen gar vernehmend  
verweile ich an Ort und Stelle 
Ein Gummibär, beendet es 
Tot 

Abrakadabra  

Blätter 
Blätter überall 
Bin in der Vergangenheit  
Ein alter Steingarten 
Kinder tollen, spielen hier 
Die Konsistenz ist reine Luft 
Verblasste Schatten, die einst froh getobt hier haben 
Liegen nun begraben hier 
Seh die Namen an den Gräbern 
Evelyn, gefällt mir sehr 
Alt 

Abrakadabra  

Ein Welle, kühl, klatscht auf die Füße 
Der weiche Sand wird nun zu Schlamm 
Den Sandwürmern wirds angsthaft bang 
Wie ich hier stehe auf der Welt 
In der sie leben  
Bin ein Riese 
Möwen fliegen, Wellen tanzen 
Gischt, die funkelt 
Schäumt vor Glück 
Entspannt 

Abrakadabra  

Rot und blau 
Und blau und rot 
Korallen hier im Übermaß 
Verschlungen in der Weite nun 
Der Ozean, der wiegt 
Voll Blubberbläschen 
Das Wasser, klar, moosgrüne Augen 
Starren mich an 
Eine Meerjungfrau mit goldenen Schuppen 
Windet sich im kühlen Nass 
Gar zauberhaft ihr Lächeln ist 
Und ihre Augen, lieblich grün, gar perlengleich  
Das blonde Haar ein Kunstwerk ist 
Schönheit 

Abrakadabra  

Galaxien, Sternstraßen, mit Helm fliegt 
Ein Astronaut  
Durch die Stille zwischen Sternen die Sonne ihm den Atem raubt 
Unendlich leise scheint die Weite 
In der mein Reise Lauf jetzt nimmt  
Kann des Merkurs Antlitz schauen  
Hat er gezwinkert? 
Ich weiß es nicht, ich denke schon 
Unendlichkeit 

Abrakadabra  

Sonnenstrahlen im Gesicht 
Will meine Augen noch nicht öffnen 
Viel zu schön  
War’s dort gewesen 
In den Welten 
In den Träumen 
Wenn ich nun zurück jetzt denke  
Fühlts sich an wie Zauberei 
Doch kann das wirklich sein? 
Unwissen 

Magic versus Yugioh. Ein Essay in Versen.

Tonda Montasser

2011

I 

In Magic aktivierst du ein Gebiet 
vertikal. 

Legst so viele Länder 
waagerecht,   

bis du ein Monster beschwörst. 

Das Monster kann nicht 
von sich aus angreifen, 

und du selbst 
nur ein Land spielen. 

Die Länder, Mana genannt, 
werden nach Farben sortiert. 

Weiß: Schutz und Frieden. 
Willige Militärkräfte zu einem guten Preis. 

Rot: Feuer, Blitze, Aggressionen. 
Billige Kreaturen töten dich hinterrücks. 

Grün: Wachstum, Waldleben, Naturverbundenheit. 
Große Kreaturen mit hohen Werten plus starke Zauber. 

Blau: Wasser und Wasserkreaturen. 
Können das Spiel des Gegners kontrollieren. 

Schwarz: Tod und Schwarze Magie. 
Starke billige Karten, die deine Lebenspunkte reduzieren. 

Wenn ihr mich fragt: 
Magic ist nicht wie Yugioh. 

Es gibt endliche Ressourcen. 
Durchschaubare Farbcodes. 

Eher Realismus als echte Magie. 

II 

In der Theorie kannst du in beiden Welten 
so viel beschwören, wie du willst. 

So weit, so gut für die Magie. 
Aber natürlich ist Yugioh besser. 

Du kannst bereits in Zug 0 
interagieren. 

Das ist nicht nur magisch, 
sondern auch sehr komplex. 

III  

Gegner 1 beschwört MX Säbel Beschwörer, aktiviert Effekt „hängt Terrortop ab“. 
Gegenspieler aktiviert Freudiger Frühling und Aschenblüte auf MX Säbel Beschwörer. 

Gegner 1 aktiviert „Vom Grab gerufen“, wählt Aschenblüte und Freudiger Frühling. 
Gegenspieler aktiviert Spukhaus und Geistermädchen zum Annulieren von „Vom Grab gerufen“. 

Gegner 1 aktiviert Auslöschungsinformant verbanne vom Deck Geistermädchen und Spukhaus. 
Gegenspieler aktiviert Auslöschungsinformant verbanne Auslöschungsinformant vom Deck. 

Gegner 1 aktiviert Feierliches Urteil zum Annullieren von Auslöschungsinformant. 
Gegenspieler aktiviert Groß-Salamander Gebrüll zum Annullieren von Feierliches Urteil. 

IV 

Diese Kettenreaktion geht weiter, 
egal, wie es sich ergibt. 

Wann immer der Gegner interagiert, 
kannst du eine Karte aktivieren. 

Du kannst immer weiterspielen, 
endlose Beschwörungen, 

Aktivierungen, Verbannungen, 
Annullierungen. 

Wie bei Worten 
in einem Gedicht. 

Der Ort der Geheimnisse

Clara Staats

2014

Es ist ein Ort, wo Geheimnisse zu Hause sind, 
wo Magie aus Mauern und Wänden rinnt. 
Dieser Ort hat eine lange Geschichte, 
hier schreiben Stifte ihre eigenen Gedichte. 
Man lebt hier wirklich kunterbunt, 
doch nicht immer läuft alles rund… 
Man wird vom Erdboden verschluckt 
und Kilometer weit weg wieder ausgespuckt. 
Die Bäume flüstern einem Dinge ins Ohr, 
Gedanken rinnen durchs Abwasserrohr. 
Hier wohnt das Pech, aber auch das große Glück 
und bist du hier, kommst du erst nach Stunden zurück. 
Hab Acht und handle dort klug und geschwind, 
an dem Ort, wo Geheimnisse zu Hause sind. 

Herz aus Stalaktiten

Sarah Zeiss

2009

Der Fluss versiegt nicht, die Tinte verrinnt nicht, doch das 
Andauernde Schlagen der Kuckuckswinde, dass mir 
Den Antrieb aus den Segeln reißt, unbarmherzig den 
Juli hervorhebt und sich dadurch alles 
Aus meinem Herzen stiehlt. 

Wer hat schon solche 
Qualen erlitten, den Himmel gepriesen, gefleht? Doch nur 
Herabstürzende Steine empfangen, die einschlagen, sich eingraben, tief in mein Fleisch bohren und schließlich den letzten 
Strahl ersticken in meinem 
Herz aus Stalaktiten. 

Gleichwie es mich auszehrt, beraubt, ist es doch eine 
Ungeahnte Kraft die mich 
Vorantreibt 
Des Schneller, Höher, Weiter Seins anspornt 
Doch vergebens zerbrechen die Sonnen. 

Längst gelöscht und für tot 
Befunden, traut sich doch heuchlerisch 
Frech in den tiefsten Schluchten, der Wehmuts Funken zu erquicken und der 
Anatomie meines Leidens 
Die Dramatik zu entziehen. 

So jauchzt die 
Ungewissheit des Augenblicks im Takt der 
Niegebauten Weltenuhren, den Rhythmus über 
Fluch ob Zauber sein, einen Abgrund, endlos 
Doch ich schreibe weiter. 

 

Schreibe, um zu träumen.