Eines Abends beobachte ich die Sterne,
Was ich tue sehr gerne,
Da stürzt etwas vom Himmel,
Mitten ins Gewimmel,
Eines Ameisenhaufens,
Wo diese wild durcheinander laufen.
Das Ding, was von oben kam,
Was ich jedenfalls annahm,
Ist so groß wie eine Badewanne
Und ich betrachte es noch nicht lange,
Da kommt aus ihm Rauch,
Aus seinem stählernen Bauch.
Ein Zischen, ein Knallen,
Wie Elefanten, die auf Metall fallen,
Ein Knacken, ein Knirschen,
Wie Pandas, die sich anpirschen.
Heraus kommt ein Wesen,
Welches kleiner ist als ich,
Das Aussehen wunderlich,
Haare wie ein Besen,
Die Haut blau,
Die Augen grau.
„Was bist du?“ frage ich.
Eigentlich war es gerichtet an mich,
Doch eine Antwort durch die Dunkelheit schallt,
Während meine Stimme noch als Echo hallt:
„Norrigan mein Name
Und ich finde ihn erste Sahne!“
Ich muss meine Fragen nicht nennen,
Er scheint meine Gedanken zu kennen:
„Die Erde war mein Ziel,
Weil ich aus allen Wolken fiel,
Als ich hörte, wie die Menschen die Erde beschmutzen,
Und nichts geben, sondern nur ausnutzen.
Ich komme von einem weit entfernten Planeten,
Dessen Name ist Trelketen.
„Was soll das heißen?
Dass wir die Erde verschleißen?
Willst du uns etwa vergleichen?
Damit wirst du nichts erreichen!
Wir sind kein dummes Tier
Und das wissen wir!“,
Schnauze ich das Wesen an,
Das anscheinend so viel kann.
Norrigan lacht leise,
Er hat eine Meise,
Es klingt wie ein glucksender Bach,
Unbeschwert, fröhlich und einfach.
Während ein Vogel zieht seine Kreise,
Ist seine Antwort klug und weise:
„Siehst du den Ameisenhaufen?
Wo viele von ihnen rumlaufen?
Friedlich zusammen leben sie,
Wie die Menschen noch nie.
Dicht gedrängt, doch glücklich,
Ist dies nicht wunderlich?“
„Vielleicht stimmt das,
Aber es ist nicht so krass.
Sie sind schwach und klein,
Wie kann es da sein,
Dass Menschen schlechter sind als Ameisen,
Die sind langweilig und gehören zu den Leisen!“
Das rufe ich aufgebracht,
Doch Norrigan wieder lacht:
„Die Ameise ist das stärkste Tier der Welt,
Weil sie das Vierzigfache ihres Gewichts hält!“
Staunend widerspreche ich wieder:
„Aber Tiere kümmern sich nicht um Familienmitglieder.
Wenn sie krank sind,
Oder geboren wird ein Kind,
Müssen sie es alleine durchstehen!“
Eigentlich würde ich gerne weggehen,
Doch die Neugier reizt mich,
Er hat eine spannende Antwort sicherlich.
„Ok, ich erklär es dir,
Der Wolf ist ein soziales Tier,
Kranke werden gesund gepflegt,
Der Familienbrauch gehegt.
Große kümmern sich um die Kleinen,
So lässt sich die Familie vereinen.
Füreinander sorgen sie,
Und Sterbende, die
Werden lange betrauert,
Was ihr Band noch untermauert.“
„Ich dachte, der Wolf wäre böse,
Schleicht sich an oder kommt mit Getöse.
Eine Schattengestalt, die
Reißt unser Vieh.
Aber er ist gut!
Dann brauche ich keinen Mut,
Nachts im Wald,
Wo ihr Geheul hallt.
Aber wieso greift er mich dann an?“
„Der Wolf dafür nichts kann.
Das tut er eigentlich nicht,
Da führen euch die Menschen hinters Licht!“
„Aber Schildkröten sind nicht schnell,
Bevor sie ankommen, ist es wieder hell,
Viel schneller sind wir
Als dieses lahme Tier!“
In einer Sache muss ich Recht haben,
Da kann er nichts gegen sagen.
„Schildkröten schaffen 35 Kilometer die Stunde,
Lauf du doch mal eine Runde,
Der Mensch schafft es in der Zeit
Noch lange nicht so weit.
Nur dreizehn schafft ihr,
Da sind sie schon lange wieder hier!
Doch dazu muss sagen,
Dass sie sich dabei im Wasser tragen.“
Zufrieden sagt Norrigan dies,
Sein vieles Wissen ist echt mies!
„Aber sie sind nicht schlau.
Der Hund sagt nur ,wau‘.“
Das ist mein letzter Trumpf,
Jetzt muss er zeigen Vernunft!
„Nur weil ihr sie nicht versteht,
Und sich alles um euch dreht,
Muss es nicht heißen,
Dass sie nur Fleisch zerreißen.
Sind viel klüger als du denkst,
Aber wenn du ihnen keine Aufmerksamkeit schenkst,
Können sie sich nicht beweisen.
Deswegen war mein Ziel, die Erde zu bereisen,
Um euch die Wahrheit zu zeigen,
Weil viel zu viele darüber schweigen!
Alles in der Natur hat einen Sinn,
Ein weiter Grund, wieso ich hier bin.
Aber ihr stört das Gleichgewicht,
Und helft der Natur nicht.
Ihr zerstört die Welt,
Denn euch interessiert nur Geld!“
„Ich glaube, ich verstehe nun,
Alles hat mit allem zu tun.
Wir müssen die Erde retten,
Sonst legen wir uns selbst um die Ketten.
Besonders ist alles in der Natur.
Vielleicht macht sie nicht immer die beste Figur,
Und doch hat sie viel Wert,
Der uns einiges lehrt.“
„Ich habe eine Bitte an dich,
Erzähle diese Wahrheit für mich!“
Mit diesen Worten steigt er
In sein buntes Raumschiff,
Welches antwortet mit einem Pfiff.
Die Verantwortung lastet schwer.
Und so schreibe ich dieses Gedicht,
Um zu bringen in die Dunkelheit Licht.
Ich verstehe Norrigan jetzt
Und dass ist ein Grund, wieso ich ihn so schätz‘.